Schlaraffia An Der Weinstrasse

Schlaraffia – Reych 368 – An der Weinstrasse – Bad Dürkheim

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Sassen des Reyches An der Weinstrasse können hier Ihre Ausritte anpinnen und mitteilen, wann sie wo abfahren und wieviele Mitfahrerplätze zur Verfügung stehen. Entsprechend können Mit-Reytter ihre Teilnahme signalisieren.

Eine kleine Bedienungsanleitung findet Ihr hier.

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Forum-Breadcrumbs - Du bist hier:ForumAusritts-Forum55 Jahre An der Weinstrasse
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55 Jahre An der Weinstrasse

Festrede Rt Gutzgauch am13. im Ostermond a.U. 165

Schlaraffen, hört!

Jubelnd soll heute erklingen unser feierlich Singen, zu deinem Wiegentag! Schirmend geleit dich mit Segen Uhu auf all deinen Wegen, Gunst er dir schenken mag, Gunst er dir schenken mag!

Ja, Schlaraffen, so klingt das, wenn wir die Geburtstagshymne anstimmen, und heute gilt dies uns selbst, dem Reych An der Weinstrasse, denn gestern vor 55 Jahrungen erfolgte die förmliche Gründung unseres stets lethefrohen Reyches An der Weinstrasse. Dass uns heute die Aufgabe zuteil wurde, dazu eine Festrede zu halten, ist dem Zufall und der Terminverschiebung geschuldet. Ob es eine weise Entscheidung des Uhu war, lassen wir dahingestellt sein.

Wie wir später hören werden, begann alles im Wald, und, wie könnte es auch anders sein, bei einer anschließenden lethefrohen Runde an historischer Stätte in Höningen. Und, Gunst war dem Ansinnen, ein Reych zu gründen, von Anfang an durch den Uhu beschieden, sein Segen lag auf dem mutigen Vorhaben der Gründer. Es steht uns als schlaraffisch Nachgeborenem nicht zu, die ersten Jahrungen des Reyches zu reflektieren. Dafür sind berufenere Zeugen ausersehen, sind wir doch in der glücklichen Lage, auch heute noch drei Erzschlaraffen in unseren Reihen zu haben, von denen zwei heute anwesend sein können.

Unseren Fokus wollen wir heute auf einen Textabschnitt aus der zweiten Strophe der Geburtstagshymne legen: „Dass solches weiter gelinge…“ scheint uns von wesentlicher Bedeutung für die Zukunft zu sein, für Schlaraffia ganz im Allgemeinen. und auch für unser Reych.

Schlaraffia ist ja bekanntlich die zweitschönste Nebensache der Welt, zu der sich Menschen, in diesem Falle Männer, zu einem harmlos heit`ren Streben zusammenfinden. Die Persiflage, die hehren Ziele Kunst, Freundschaft und Humor zu pflegen, fern aller profanen Schlacken, vereint uns als Gemeinschaft mit einem Grundkonses, der allen Schlaraffen eigen sein sollte. Nur so konnte Schlaraffia, auch durch uhufinstere Zeiten, 165 Jahrungen über- und erleben. Dies mag anachronistisch erscheinen, ist unserer Überzeugung nach aber hochmodern, denn auch die profane Forschung hat mittlerweile erkannt, dass das persönliche Miteinander jeder noch so fortschrittlich erscheinenden andern Kommunikationsform überlegen ist. In diesem Zusammenhang sehen wir auch die Gewinnung von Nachwuchs, die unserer festen Erfahrung nach nur durch die zwischenmenschliche Begegnung gelingen kann.

Wohl verstanden, neue mediale Medien bieten die Möglichkeit, in Notsituationen Kontakte zu halten, sie aber zur alleinseligmachenden Zukunft zu stilisieren und anders Denkende zu disqualifizieren entspricht nicht dem schlaraffischen Geist. Gleichermaßen stellen wir fest, dass solch absolutistisches Denken auch in die höchsten Gremien der schlaraffischen Organisationen Einzug zu halten scheint. Wir nennen hier stellvertretend das unserer Ansicht nach unsägliche Verfahren den Druck von Stammrolle und internationaler Sippungsfolge betreffend. Schlaraffisches Leben kann nicht vom grünen Tisch aus gesteuert werden, es entsteht an der Basis, in den Reychen, im spielerischen kreativen Umgang mit Spiegel und Ceremoniale. Es kann und darf nicht sein, dass profane Regelungswut auch Schlaraffia dominiert.

Verbannt sei aller Zank und Streit heißt es im Abendlied; dies schließt den Diskurs nicht aus, allerdings sollte er immer in Achtsamkeit und Wertschätzung im Umgang mit dem Gegenüber geführt werden. Der Weg zum Konsens mag zwar mitunter mühsam sein, er lohnt sich aber, damit die Fröhlichkeit im Spiel erhalten bleibt. Wenn wir, und damit meinen wir jetzt alle Schlaraffen, gemeinsam daran arbeiten, so sind wir sicher, dass der Geist des UHU schützend seine Flügel auch über Allschlaraffia ausbreiten wird.

Bei Geburtstagen und Jubiläen ist es ja gern geübte Praxis, durch eine meist rosarot gefärbte Brille auf die Vergangenheit zurückzublicken. Wir wollen darauf weitgehend verzichten, aber doch einige Aspekte erwähnen, die in der jüngst vergangenen Zeit an Bedeutung gewonnen haben.

Laut § 46, Absatz 1 des Spiegels sind die Oberschlaraffen die Beherrscher des Reyches. Wir sind der Auffassung, dass dies zwar für das Geschehen in einer Sippung gelten kann, nicht aber für die Führung eines Reyches. Sinngemäß gilt dies auch für die Führung des nach deutschem Recht zugehörigen und notwendigen profanen Vereins. Wohin beherrschende - sprich diktatorische – Entscheidungen führen, dazu liefert uns die Profanei aktuell zahlreiche erschreckende Beispiele. Uns ist solches Denken und Handeln fremd.

Unser Reych hat um dem zu begegnen ein Modus gefunden, der sich bewährt hat, indem grundsätzlich der Große Schlaraffenrat ( zu dem immer auch alle profanen Vorstandsmitglieder gehören) zu regelmäßigen Sitzungen zusammentritt und in parlamentarischer Verhandlung (Ceremoniale § 1, Absatz 11 sinngemäß anwendend) Entscheidungen auf eine breite Basis stellt. Im Übrigen ist dies keine Erfindung des derzeit amtierenden Thrones, sondern reicht weit in die Vergangenheit zurück und wurde durch Rt Bonna Minne während seiner Zeit als langjähriger profaner Vorsitzender eingeführt.

Es mag sein, das getroffene Entscheidungen nicht jedem gefallen. Indessen wäre es gute demokratische Gepflogenheit, sie zu akzeptieren und danach zu handeln.

Uhus Gunst und Segen haben uns auf diese Weise durch 55 erfolgreiche Jahrungen geführt, haben uns rauschende Feste beschert, haben uns eine Pandemie überstehen lassen, haben uns eine Junkertafel beschert, auf die wir stolz sein können, haben uns über unsere Grenzen hinaus bekannt gemacht, so dass wir uns über zahlreiche Gäste freuen dürfen, die sich offenbar bei uns wohl fühlen.

„Das solches weiter gelinge…“, dafür wünschen wir dem Reych an der Weinstrasse

  • dass OHO es vor unerwarteten Schicksalsschlägen jedweder Art bewahren möge
  • dass Kunst, Freundschaft und Humor weiterhin in den Sippungen gedeihen
  • dass Toleranz und Achtung dem Anderen gegenüber geübt werden
  • dass das persönliche Gespräch miteinander über dem Gerede übereinander steht
  • dass sich die Sassen aller Stände in Freundschaft und Zuwendung begegnen
  • eine Sassenschaft, deren Burgfrauen und Burgwonnen ihren Knappen, Junkern und Rittern die Freiheit des Spiels gewähren und sie unterstützen
  • eine Sassenschaft, die bereit ist, Verantwortung in den verschiedensten Aufgaben zu übernehmen, sei es in einer Wahlwürde oder im Amt als Reychsbeamter
  • eine Sassenschaft, die bereit ist, eigene Befindlichkeiten und Eitelkeiten zugunsten des Reyches zurückzustellen
  • eine Sassenschaft, die unserer Junkertafel zum erstrebenswerten Vorbild gereicht
  • eine stetig wachsende Junkertafel, deren Kreativität wir (fast) keine Grenzen setzen wollen
  • denn nur gemeinsam sind wir stark
  • nur auf viele Schultern verteilte vermeintliche Lasten werden leicht
  • dass der große AHA weiterhin dem Reyche mit Gunst und Segen zur Seite stehe,
  • damit auch die nächsten 1.389 Sippungen uns und zahlreichen Gästen zur Freude gereichen

„Das solches weiter gelinge“, das walte UHU

Allschlaraffia ein fröhlich Lulu

Gutzgauch d.t.T., 11.04.2024 (165)